Praxissommer: aphasiatherapyfinder (Folge13)
Durch Datenbank und Therapiekonzepte geklickt
20.06.2025 22 min
Zusammenfassung & Show Notes
In der heutigen Folge des Praxissommers beschäftigen wir, Mira und Maren, uns mit dem aphasiatherapyfinder, der eine kostenlose Datenbank für evidenzbasierte Therapiekonzepte im Bereich der Aphasietherapie darstellt. Wir klicken uns durch die Datenbank und stellen Euch exemplarisch an einem Therapiekonzept den Aufbau und die hinterlegten Inhalte vor. Seid gespannt, was unsere Kolleg*innen auf die Beine gestellt haben und kostenlos mit uns allen teilen!
In den Sommermonaten geht es bei Dialogo ganz um die Praxis, denn wir möchten mit euch das Thema "Digitale evidenzbasierte Therapie" aus der Praxisperspektive näher beleuchten:
Wie können wir digitale Tools nutzen, um unsere Therapien evidenzbasiert zu unterstützen? In jeder dieser Folgen probieren wir ein digitales Tool aus und teilen unsere Fragen und Erfahrungen mit euch.
Shownotes:
https://aphasiatherapyfinder.com/
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Transkript
Dialogo, der Logopädie-Podcast des Gesundheitscampus Göttingen.
Herzlich willkommen beim Göttinger Dialogo. Wir sind Mira und Maren und schauen
heute auf das Thema evidenzbasierte Therapie am Beispiel der Aphasie-Therapie.
Damit starten wir unseren diesjährigen Praxissommer.
Jeden Monat beschäftigen wir uns mit einem Thema aus der Praxis,
Unter der Leitfrage, wie wir Therapie-Evidenz-basiert umsetzen können.
Wir starten dabei heute mit dem Aphasia Therapy Finder und haben dafür keinen
Gast dabei, sondern berichten einfach nur von unseren Eindrücken von dem Instrument.
Mira, was ist denn dieses Tool? Was ist der Aphasia Therapy Finder?
Genau, also wir haben uns den angeschaut. Wir hatten ja vor ein paar Folgen
Sabine Korsen zu Gast, die uns auf diesen Aphasia Therapy Finder aufmerksam gemacht hat.
Und der Aphasia Therapy Finder ist eine Datenbank, eine kostenlose Datenbank,
wo Therapiekonzepte für die Aphasie-Therapie aufgelistet bzw. gesammelt werden.
Und man dort eben nicht einfach nur irgendwelche Konzepte nachlesen kann,
sondern das sind alles Konzepte, die mittels Studien überprüft wurden hinsichtlich deren Wirksamkeit.
Und dann eben auch eingeordnet sind in verschiedene Evidenzlevel und so weiter und so fort.
Das heißt, wir haben im Grunde genommen ein Instrument, was uns Inhalte,
die wir für die Therapie nutzen können, aufbereitet.
Und deswegen haben wir uns erstmal damit beschäftigt, was denn überhaupt bedeutet,
wenn wir Aphasie-Therapie evidenzbasiert gestalten wollen.
Genau. Und vielen von euch ist es sicherlich bekannt,
dass auch die Aphasie-Therapie natürlich von der Therapieintensität eigentlich
lebt, dass die Therapie hochfrequent stattfinden sollte, dass das ein wesentliches
Kriterium ist, selbst auch in der chronischen Phase noch.
Aber dass neben der Therapieintensität natürlich auch das Therapiekonzept eine
Rolle spielt und die Individualisierung der Therapieinhalte.
Und da haben wir ja in den verschiedenen Ausbildungseinrichtungen schon verschiedene
Konzepte kennengelernt.
Und trotzdem gibt es ja auch immer wieder neue Konzepte oder vielleicht auch
neue Studien zu Konzepten, die bereits schon länger existieren.
Und deshalb finden wir es ganz spannend, dass dieser Aphasia Therapy Finder versucht,
eben diese Konzeptauswahl so ein bisschen up to date zu halten und immer wieder
die Datenbank auffrischt mit neuen Studien und eben dann auch sagt,
wie hoch ist denn die Evidenz für die verschiedenen Konzepte,
die so in der Logopädie angewendet werden.
Das heißt, die Datenbank beschreibt im Grunde genommen, wie das Evidenzlevel
ist, was für Therapieziele habe ich mit diesem entsprechenden Verfahren,
welche Inhalte brauche ich dafür,
aber auch welche Grundlagen der Theorie liegen hinter diesem Konzept.
Und es gibt tatsächlich auch Literatur- und Materialempfehlungen.
Genau und zu einigen Therapiekonzepten sind sogar auch noch Verlinkungen zu
Videos, wo das Konzept angewendet wird, dass man einen Eindruck von den Konzepten
bekommt und es eben nicht nur nachlesen muss.
Der große Vorteil davon ist, dass es kostenlos ist, also ich muss mir einen
Account machen, ein Konto anlegen mit eigentlich nur meinem Namen und meiner E-Mail-Adresse.
Und kann dann eben auf die Datenbank kostenlos zugreifen und dort sind eben
die verschiedenen Evidenzlevel noch einmal erläutert auch und jeweils eben begründet,
welche Studien haben denn dazu geführt,
dass dieses Konzept auf den verschiedenen Evidenzlevel eingestuft wurde.
Und Beispiele, die dort abgebildet sind in der Datenbank, sind die melodische
Intonationstherapie, das Narrativkonzept,
über das wir zum Beispiel mit Sabine Korsner auch gesprochen haben,
aber auch PACE ist ja relativ bekannt im Bereich der Aphasie-Therapie.
Genau, und auch diese Konzepte kann man dort eben noch einmal vertiefend nachlesen
und sich eben damit auseinandersetzen, ist das etwas, was vielleicht für mein
Klientel, für meine aktuelle Patientin oder meinen Patienten in Frage kommt.
Genau. Und gerade vielleicht auch für TherapeutInnen unter euch,
die genauso wie ich wenig Aphasie-Therapie-Erfahrung haben,
bietet die Plattform eigentlich einen ganz guten Überblick, um auch vielleicht
mal was Neues kennenzulernen und das auch individuell auszuwählen.
Und auch wenn es vielleicht die Evidenzlevel-Angaben gibt, bieten sich natürlich
auch Verfahren an, die vielleicht eher im unteren Bereich anzusiedeln sind,
wenn ich entsprechend natürlich das einordne und mir dessen bewusst bin und
natürlich meine Erfahrungen damit immer wieder reflektiere und auch den Therapieerfolg
immer weiter reflektiere.
Ja, genau. Also nur weil es vielleicht noch keine randomisiert kontrollierten
Studien zu einem Konzept gibt, heißt es ja auch nicht,
dass nicht Einzelfallstudien, die Wirksamkeit zeigen, nicht auch bereits eine
Tendenz zur Wirksamkeit darlegen und trotzdem eben ein valides Konzept sind,
was ich in der Praxis anwenden kann. Genau.
Wir haben auch am Anfang, als wir uns damit beschäftigt haben,
uns mit den Evidenzleveln beschäftigt.
Und tatsächlich ist es mir passiert, dass ich es genau andersrum eingeordnet habe im ersten Blick.
Also wir haben hier Evidenzlevel von 1 bis 5 in römischen Zahlen.
Wobei die 3 noch mal aufgeteilt ist in 3 Ebenen.
Also wir haben Evidenz Level 1, 2, 3, 1, 3, 2, 3, 3, 4 und 5.
Und im ersten Fall hatte ich tatsächlich gedacht, 5 ist das Beste,
weil ich dachte, höchste Skala.
Es ist aber tatsächlich genau andersrum.
Also das höchste Level der Evidenz bietet die 1 mit einem systematischen Review,
was es dazu zum Beispiel schon gibt, kontrollierten Studien.
Und Level 5 würde bedeuten, wir haben beispielsweise Einzelfälle,
Expertinnenmeinungen oder auch einen allgemeinen Konsens zu diesem Therapieverfahren.
Genau und darüber kann man dann natürlich vielleicht einschätzen,
wie häufig wurde das schon untersucht, wobei man natürlich auch gerade im Bereich
der Sprachtherapie noch berücksichtigen sollte, dass der Phasier Therapy Finder,
wie es der Name vielleicht auch schon vermuten lässt,
auf Englisch ist und die ganzen Konzepte eben auch auf Englisch dargestellt
sind und es zum Großteil natürlich auch Konzepte aus dem englischsprachigen Raum sind.
Und das heißt, inwiefern man sie dann auf den deutschsprachigen Raum eins zu
eins übertragen können, muss man dann individuell noch einmal schauen,
ob das möglich ist oder inwieweit das möglich ist.
Woher kommen vielleicht auch die Studien, die dort aufgeführt sind?
Genauso ist es nicht einfach so ein, ich klicke da drauf und setze das eins
zu eins um, sondern man sollte schon auch noch reflektieren,
ist das etwas, was ich gerade wirklich gebrauchen kann einerseits, Aber auch eben,
kann ich das tatsächlich so ins Deutsche übertragen, weil es ein übergeordnetes
Sprachkonzept als Grundlage vielleicht hat oder ist es sehr sprachspezifisch
und ich muss vielleicht Anpassungen treffen oder doch vielleicht ein anderes
Therapiekonzept wählen?
Ja, auf jeden Fall. Mira, wollen wir uns denn vielleicht mal narrativ als Beispiel
anschauen und dort mal die Punkte ein bisschen mit Leben füllen?
Ja, gerne.
Also wenn wir uns narrativ anschauen, dann haben wir so eine Art Steckbrief zu dem Verfahren.
Also man hat ganz normal den Namen und dann auch ähnliche oder zugeordnete Therapien.
In dem Fall wird das Storytelling als ähnliche oder assoziierte Therapiemethode benannt.
Genau, und dann kommt eben eine kurze Zusammenfassung über das Konzept.
Also was ist das Ziel, woher kommt das, was sind so die grundlegenden Methoden,
wie eben zum Beispiel das lebensgeschichtliche Erzählen und dass es eben sowohl
darum geht, die Lebensqualität zu erhöhen,
als auch natürlich die Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern und dass es eben
dialogbasiert ist und dann kommt auch schon der Reiter zu dem Evidenz-Level.
Genau, und das hatte ich ja gerade schon ein bisschen ausgeführt.
In dem Fall liegt tatsächlich Level 4 vor, also die zweithöchste Stufe,
die wir haben können, von unten betrachtet, also die niedrigste Stufe sozusagen.
Und wir haben hier Mixed-Method-Studien in hoher Qualität, die benannt werden
Und die zeigen einen nicht signifikanten Einfluss,
aber einen positiven Einfluss der Methode auf Menschen mit Aphasien.
Genau und dann sind eben auch noch die entsprechenden Studien,
wo dieses Verfahren oder dieses Konzept überprüft wurde,
noch einmal hinterlegt, dass man weiß, wo man da nochmal nachlesen kann,
wo die Veröffentlichungen zu diesem Konzept zu finden sind und genau auch eben
zu diesem Storytelling-Konzept auch aus dem englischsprachigen Raum,
das ist auch nochmal verlinkt.
Und der nächste Reiter wären dann eben die Therapieziele, also für welche Aphasie-Typen
ist es zum Beispiel geeignet, was ist das Hauptziel,
es soll eben die Lebensqualität verbessern, es geht um welche ICF-Domäne,
es geht um den Bereich Partizipation, Kommunikation, aber auch für welche Phasen,
also ist es für die chronische Phase, für die akute oder postakute Phase besser geeignet,
solche Informationen kann ich eben auch nachlesen.
Genau, wobei ich es hier ganz spannend finde, dass tatsächlich noch bei den
Aphasie-Typen unterschieden wird, auch zwischen verschiedensten Typen,
was, soweit ich weiß, ja nicht mehr so akut gemacht wird.
Also hier wird tatsächlich ganz dezidiert unterschieden, auch auf verschiedenen Ebenen.
Zum Beispiel eignet sich nachaktiv auch für PatientInnen, die flüssig sind oder
die nicht flüssig sind, aber auch für PatientInnen nach Angabe mit einer Broca-
oder einer Wernicke-Aphasie.
Genau, also diese Unterteilung wird ja eher, also Broker und Werniger eher weniger
aktuell noch verwendet.
Aber klar, also flüssig oder nicht flüssige Aphasien, aber eben auch vor allem
für chronische Aphasien soll dieser Therapieansatz verwendet werden können. Genau.
Und dann folgen noch die Therapiebestandteile. Also wo findet man ein Therapieprotokoll?
Dort wird ein Literaturhinweis gegeben.
Und dann auch, wie funktioniert die Methode mit einer sehr dezidierten Beschreibung, wie ich finde.
Also eine Beschreibung, wie viele Teilnehmende habe ich in den Einzelsitzungen,
aber natürlich auch in den Gruppensitzungen und wie sind die grob aufgebaut. Genau.
Und dann geht es natürlich auch noch weiter mit dem grundlegenden Therapiekonzept.
Also welches theoretische Konzept steckt dahinter?
Eben diese psychosoziale Komponente bei Menschen mit Aphasien,
das soll es ja insbesondere verbessern. Genau, und dass eben dieses Konzept
für die narrative Identität bei Aphasie dort hinter diesem Konzept grundlegend steckt.
Und zum Schluss gibt es eben noch einen Ausblick, wo man nachschauen kann,
sich Material anschauen können,
welche Piktogramme man vielleicht benutzen kann in verschiedenen Sprachen,
aber auch Literaturhinweise zu dem Storytelling und eben auch zu dem Konzeptnarrativ im Speziellen,
sodass man da auch, wenn man sich dafür entscheidet, nochmal tiefer einsteigen kann.
Und ich finde hier eigentlich auch recht toll, dass es tatsächlich auch Piktogramme
gibt, die verlinkt sind.
Ich glaube, fünf Sprachen, Englisch, Französisch, Deutsch, Polnisch und Spanisch,
die man dann entsprechend nutzen kann.
Auch kostenlose Piktogramme, sodass man da auch dann direkt Material an der Hand hat.
Und es gibt zusätzlich noch ein Q&A mit häufig gefragten Fragen.
Also gibt es einen Unterschied zur Psychotherapie, also ist narrativ eine Art
von Psychotherapie und da wird natürlich ganz klar gesagt, nein,
es ist eine sprachbasierte Intervention,
beruht natürlich auf der Verbesserung der Partizipation, aber ist natürlich
rein sprachtherapeutisch logopädisch anzusiedeln.
Und auch beispielsweise, wer ist dafür verantwortlich, sind Sprach- und SprechtherapeutInnen,
SLTs auf Englisch, dafür verantwortlich.
Genau, also ich finde, das wirkt tatsächlich ganz rund und dass man einfach
mit diesen Informationen schon ganz gut in die Therapieplanung vielleicht einsteigen kann,
das Konzept nochmal weiter unter die Lupe nehmen kann und einfach eine Idee
bekommt, ist das vielleicht was für meine Patientin oder meinen Patienten,
den ich gerade vor mir sitzen habe oder muss ich nochmal weiter recherchieren.
Aber wie alles hat natürlich jede Plattform auch Nachteile.
Und was ihr jetzt vielleicht so ein bisschen gemerkt habt, wir haben versucht,
simultan zu übersetzen.
Die Website oder die Plattform ist auf Englisch. Das heißt, wir haben hier,
wie schon erwähnt, nicht nur deutschsprachige Therapiekonzepte,
sondern auch englischsprachige. Und die können wir natürlich nicht alle eins zu eins übertragen.
Und vor allem die Evidenz lässt sich natürlich nicht eins zu eins übertragen.
Und wir brauchen natürlich recht gute Englischkenntnisse, um die Informationen
auf der Plattform übersetzen zu können für den eigenen Gebrauch.
Genau. Oder einen sehr guten Übersetzer.
Der funktioniert auch. Also da gibt es sicherlich auch gute Möglichkeiten mittlerweile,
wie man das sich übersetzen kann.
Häufig sind natürlich auch die Publikationen über Evidenzen sowieso auch auf Englisch.
Genau. Und natürlich ist es ein Nachteil, dass vielleicht vieles auf Englisch
ist und natürlich auch sehr wissenschaftlich geschrieben und man eben Englisch
auf einem relativ hohen Niveau vielleicht verstehen kann, um es selbstständig zu übersetzen.
Und trotzdem bietet es natürlich auch Chancen, wenn man einen Eindruck bekommt,
wie wird vielleicht in anderen Ländern auf anderen Sprachen Therapie umgesetzt?
Welche Konzepte gibt es da?
Und sich vielleicht auch aus dem internationalen Bereich einfach ein bisschen
bedienen kann und schauen kann, da gibt es vielleicht noch keine Studien.
Aber das ist vielleicht ein Konzept, das ist mir sympathisch.
Das habe ich das Gefühl, das könnte ich übernehmen.
Ist bisher im Deutschen noch nicht evaluiert worden, aber kann vielleicht trotzdem
einen Beitrag zur Versorgung von Aphasie-Patienten leisten.
Genau. Und gerade, weil wir natürlich direkt auf der Startseite auch verschiedenste
Therapiekonzepte übersichtlich sehen, kann man eigentlich relativ schnell,
ohne viel zu klicken, sich auch erstmal einen Überblick verschaffen.
Also auf der Startseite findet man den Titel, das Evidenzlevel und auch eine
kurze Zusammenfassung, wo man dann entsprechend auch überlegen kann,
lese ich mich da jetzt näher ein oder passt das jetzt vielleicht nicht zu dem
Fall, den ich da vielleicht gerade vor Augen habe. Genau.
Ich finde es tatsächlich auch ganz spannend, dass diese Level so konkret aufgeführt
werden und das so klassisch eingeordnet wird, weil das natürlich etwas ist,
was uns sonst in der Praxis sehr, sehr viel Arbeit macht.
Also eine vollständige Literaturrecherche zu einem Therapieansatz ist natürlich
aufwendig und eigentlich nicht
leistbar für so viele verschiedenste Bereiche, in denen wir arbeiten.
Und hier haben wir einfach eine Möglichkeit, das Ganze aufbereitet zu verwenden,
ohne dass wir uns dann die Arbeit machen müssen.
Auf jeden Fall. Und das Gute ist ja, dass es eben kostenlos ist.
Also es gibt Menschen, die das für uns zusammenfassend bereitstellen.
Und ich finde, das ist eine unglaubliche Unterstützung und auch sehr hoch anzurechnen
für die, die den Aphasia Therapy Finder so fleißig mit dem ganzen Material versorgen,
weil es uns TherapeutInnen in der Praxis natürlich unglaublich viel Arbeit abnimmt.
Leitlinien hin oder her, wo ja auch schon einige Konzepte mal dargestellt werden,
aber ja tatsächlich auch nicht in dem Detailgrad mit, was sind die Ziele,
wie wird es umgesetzt, sondern da muss man ja auch nochmal näher recherchieren.
Genau, und deswegen wird es hier in dem Aphasia Therapy Finder schon ganz gut
umgesetzt und ja, praxisnah aufbereitet auf jeden Fall.
Und Sabine Korsten hat sich ja auch sehr gefreut in unserer letzten Folge,
dass sie aufgenommen worden sind, weil dort natürlich auch Kriterien hinterliegen,
welche Therapieverfahren einfach aufgenommen werden können und welche sich da
näher angeschaut werden.
Genau, und auch da ist es natürlich eine Art Qualitätssiegel für uns Tätige in der Praxis,
dass wir eben wissen, da wird nicht alles hochgeladen und alles irgendwie verbreitet,
was es irgendwie auf dem Markt gibt, sondern auch die AutorInnen von der Datenbank
schauen sich eben die Konzepte genau an und überprüfen,
was davon hat Evidenz, kann aufgenommen werden oder eben auch nicht.
Ja, auf jeden Fall. Also rundum war das für uns eine Plattform,
die wir vorher auch noch nicht kannten und die wir total spannend fanden.
Und wenn es das für alle Bereiche gäbe, rein theoretisch, fände ich das total
klasse, weil es natürlich auch nicht nur das Vorhandene aufzeigt, sondern auch Lücken.
Und vielleicht können diese Lücken ja nach und nach dann auch gefüllt werden
und wir haben irgendwann mehr Evidenzen.
Mann, Maren, jetzt hast du mir die Frage schon vorweg, also vorweg beantwortet,
die ich eigentlich noch stellen wollte zum Ende.
Genau, also dein Wunsch zu diesem Thema wäre eine Datenbank oder mehrere Datenbanken
für die verschiedenen Störungsbilder, habe ich das richtig wahrgenommen?
Auf jeden Fall. Wenn wir es natürlich einfach machen, am besten alles in einem.
Also wenn wir jetzt mal ganz verrückt spinnen, dann würde ich sagen,
packen wir alle Therapiebereiche, die wir haben in eine Datenbank.
Ich weiß, das ist utopisch, aber ich würde mir schon wünschen,
dass Inhalte aus der Wissenschaft stärker aufbereitet werden für die Praxis,
weil das natürlich etwas ist, was ein Riesenschatz ist, was aber parallel nicht
erwartet werden kann, dass das von in der Praxis Tätigen selbstständig recherchiert wird.
Da kommen wir alleine in die Probleme von Open Science.
Es gibt viel zu wenig Evidenz, die öffentlich kostenlos zugänglich ist.
Das heißt, kostenlose Evidenz, die dann tatsächlich noch gut aufbereitet ist.
Ich glaube, das würde die Therapie auf jeden Fall deutlich stärken,
die Evidenz deutlich stärken und entsprechend uns auch ein Instrument an die Hand geben,
dass wir auch entsprechend unsere Wertigkeit vermitteln können, um zu sagen,
wir handeln hier evidenzbasiert, wir wissen, es funktioniert,
macht es natürlich dann auch schwieriger in der Praxis, wenn es weniger Aufbereitung gibt.
Ja, auf jeden Fall.
Was würdest du dir denn wünschen?
Ich hatte genau das gleiche im Kopf. Ich habe auch gedacht, wie cool wäre er.
Also ich wünsche mir natürlich, dass der Aphasia Therapy Finder weiter gepflegt
wird und ich glaube, dass er wahrscheinlich auch nur weiter gepflegt wird,
wenn er auch genutzt wird.
Und deswegen würde ich mir wünschen, dass wir vielleicht auch mit unserer Folge
einen Beitrag dazu leisten können, dass der Phasier Therapy Finder mehr Publikum bekommt.
Menschen, die den regelmäßig nutzen und auch schätzen, dass das ausgeweitet
wird, dass das immer up-to-date bleibt.
Aber auch, wie du schon gesagt hast, dass es das für andere Störungsbereiche
auch gibt und nicht nur für die Aphasie-Therapie.
Sondern vielleicht auch für den Bereich Kindersprache, für den Bereich Stimmtherapie,
für den Bereich Schlucken.
Wobei natürlich die Bereiche Schlucken und Stimme vielleicht noch besser auf
internationaler Ebene vergleichbar sind als zum Beispiel Sprachentwicklung, Kindersprache.
Da muss man wahrscheinlich schauen, inwiefern verschiedene Konzepte dort Sinn ergeben.
Aber nichtsdestotrotz, ja, fände ich es auch super, wenn es diese Datenbank
für die verschiedenen Bereiche, für die Logopädie, Sprachtherapie gibt,
damit einfach die Qualität in der Versorgung gewährleistet werden und einfach
auch verbessert werden kann.
Ja, auf jeden Fall. Da kann ich dir nur zustimmen. Und es bringt uns natürlich
immer an ähnliche Punkte.
Also Forschungspraxistransfer, wie kriegen wir Inhalte aus der Forschung in die Praxis?
Wie kriegen wir die Bedarfe aus der Praxis in die Forschung?
Also ein gegenseitiger Kreis.
Und wie können wir Dinge auch einfach zugänglich machen, Erkenntnisse zugänglich machen?
Das nehme ich auf jeden Fall immer wieder auch aus den verschiedensten Themenbereichen mit.
Ja, das machen wir tatsächlich in der nächsten Folge dann auch für einen anderen
Bereich und wir schauen uns eine App aus dem Bereich Kindersprache an und schauen
uns das Potenzial für eine Therapiefrequenzerhöhung an.
Hier wissen wir ja auch aus der Evidenz, dass eine möglichst hohe Therapiefrequenz
die Ergebnisse verbessern kann und dementsprechend schauen wir uns ein konkretes
Beispiel dann aus dem Bereich Kindersprache an.
Wir freuen uns dann schon wieder auf eine weitere Folge aus unserem Praxissommer.
Und das war es dann auch schon wieder mit dem heutigen Göttinger Dialogo.
Vielen Dank fürs Zuhören. Und wenn ihr Fragen, Anregungen oder ähnliches zu
dem Thema habt, dann schreibt uns doch gerne eine Mail.
Die Kontaktdaten und auch zum Beispiel den Link zur heutigen Datenbank findet ihr in den Shownotes.
Wir hoffen, dass euch die heutige Folge gefallen hat und ihr auch beim nächsten
Mal wieder mit dabei seid. Ob wir
uns schon auf die neue Folge und weitere spannende Themen freuen? Na Logo!
Das war Dialogo, der Logopädie-Podcast des Gesundheitscampus Göttingen.
Eine Kooperation der HAWK, Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst,
Hildesheim-Holzminden-Göttingen und der UMG Universitätsmedizin Göttingen.
Mira
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